Die Ausbildung zum Segelflieger
Bevor mit den Inhalten der einzelnen Ausbildungsschritte begonnen werden soll, erfolgt zunächst ein Hinweis zu Segelflug Ausbildung: Man trägt selbst die Verantwortung dafür jeden einzelnen Ausbildungsschritt einzuleiten. Der Fluglehrer wird sich nicht um die Organisation der Ausbildung kümmern, sondern den Flugschüler nur bei den entsprechenden Ausbildungszielen begleiten, die der Flugschüler konkret von ihm fordert. Daher ist es wichtig schnellstmöglich einen Überblick über die gesamte Ausbildung zu bekommen und selbst dafür zu sorgen, dass die notwendigen Ausbildungsschritte erfolgen.
Für diesen Zweck befindet sich hier eine kleine Übersicht über die Ausbildung zum Segelflieger, anhand der man die einzelnen Schritte abarbeiten kann. Oft werden ähnliche Tabellen auch von der Flugschule zur Verfügung gestellt:
Segelflugausbildung
Bevor man mit der Segelflugausbildung beginnen kann, muss man zur fliegerärztliche Untersuchung einen Arzt aufsuchen, der über die entsprechende Lizenz verfügt. Ist die Untersuchung erfolgreich gewesen, erhält man ein Flugtauglichkeitszeugnis der Stufe II.
Die Segelflug Ausbildung beginnt in der Regel damit, dass der Flugschüler am normalen Flugbetrieb teilnimmt und die Abläufe beim Segelfliegen kennenlernt: Das beinhaltet beispielsweise das Herausschieben der Segelflugzeuge aus den Hallen, der Sicherheits-Checks der Flugzeuge am Morgen und das Schieben der Segelflugzeuge zurück an die Startposition. Dabei erhält der Flugschüler meist auch eine praktische Einweisung durch den Fluglehrer und lernt zunächst das Segelflugzeug näher kennen.
Dann beginnen die ersten Übungsflüge mit dem Fluglehrer: Der Fluglehrer sitzt dabei mit im Segelflugzeug und hat die gleichen Steuerelemente wie der Flugschüler, was bei doppelsitzigen Segelflugzeugen Standard ist.
Den Start und die Landung übernimmt zunächst vollständig der Fluglehrer, der Flugschüler kann aber schon Erfahrung sammeln, wie diese Flugmanöver später einmal geflogen werden müssen. Er kann außerdem die Hand am Steuerknüppel lassen und dadurch ein Gefühl dafür bekommen, wann welche Steuerausschläge zu betätigen sind.
Der Flugschüler lernt nun erste Kurven zu fliegen und dabei die Geschwindigkeit konstant zu halten. Außerdem lernt er die wichtigsten Funksprüche, die im alltäglichen Gebrauch zum Einsatz kommen.
Der erste Alleinflug
Mit der Zeit steigt die Sicherheit des Flugschülers beim Fliegen und er darf mehr und mehr auch beim Start und der Landung mitwirken.
Das wird nun so lange geübt, bis der Flugschüler den gesamten Flug ohne Eingreifen des Fluglehrers fliegen kann. Wenn das dann der Fall ist, muss der Flugschüler einen Checkflug mit einem weiteren Fluglehrer fliegen. Wenn dann auch dieser das Einverständnis gibt, kommt es zu den ersten 3 Alleinflügen des Flugschülers. Damit ist dann der erste Teil der Ausbildung geschafft.
Nun folgt die Phase, in der der Flugschüler mehr Sicherheit beim Fliegen gewinnen soll und auch seine ersten Thermikflüge versuchen soll. In dieser Phase fliegt der Flugschüler immer wieder mal mit und dann wieder ohne Fluglehrer, wobei Flüge ohne Fluglehrer unter Aufsicht des Fluglehrers am Boden stattfinden müssen.
Die Theorieausbildung
Als nächstes muss sich der Flugschüler langsam auch mit der Theorie befassen. Das geschieht meist im Winter nach dem Sommer, in dem der Flugschüler seine ersten Alleinflüge geflogen ist. Die Theorieprüfung ist beim Segelfliegen aufwendig und erfordert einen relativ hohen Lernaufwand. Geprüft werden die Fächer Luftrecht, Navigation, Meteorologie, Aerodynamik, Allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse/Technik, Verhalten in besonderen Fällen und Menschliches Leistungsvermögen. Man kann zur Vorbereitung wahlweise einen Kurs besuchen, oder sich das Wissen mit Hilfe von Büchern, beispielsweise
Flug ohne Motor: Das Lehrbuch für Segelflieger
, Computerprogrammen und einem Fragenkatalog selbst aneignen. Außerdem steht bei Fragen auch immer der Fluglehrer für die praktische Ausbildung zur Verfügung. Mehr Informationen stehen außerdem auf folgender Website zur Verfügung:
Segelflug Theorieausbildung.
Wurde die theoretische Prüfung dann erfolgreich absolviert, muss der Flugschüler noch ein Sprechfunkzeugnis ablegen. Dafür bietet sich in der Regel ein entsprechender Kurs an.
Flugerfahrung sammeln
Nun kann sich der Flugschüler wieder auf die praktische Ausbildung konzentrieren. Der nächste Schritt besteht darin, verschiedene Segelflugzeugmuster zu fliegen. Insgesamt müssen vor Ablegen der Prüfung mindestens 3 verschiedene Segelflugzeuge geflogen sein, denn ihre Flugeigenschaften unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander. Einsitzer können dabei beim Erstflug nicht zusammen mit dem Fluglehrer geflogen werden, die Einweisung muss also am Boden stattfinden.
Der Streckenflug
Als nächstes sollte der Streckenflug abgeflogen werden, der Voraussetzung zur Teilnahme an der praktischen Prüfung ist. Er ist für die meisten Flugschüler das größte Hindernis, das auf dem Weg zum Segelflugschein bewältigt werden muss. Dabei kann man wahlweise einen 100km Flug zusammen mit einem Fluglehrer fliegen oder, was zu empfehlen ist, einen 50km Streckenflug alleine fliegen, für den man aber noch weitere Voraussetzungen erfüllen muss.
In jedem Fall muss man mit einem Fluglehrer zusammen mit einem Motorsegler einen anderen Flugplatz anfliegen und dort landen, um mit der Navigation in der Luft sowie der Problematik vertraut zu werden, auf einem anderen Flugplatz mit einer unterschiedlichen Höhenlage zu landen. Auf diesem Flug wird dann auch das Notlanden geübt, indem der Flugschüler immer wieder mögliche Notlandefelder suchen muss und der Anflug darauf bis zu einer gewissen Flughöhe geübt wird.
Speziell für den 50km Alleinflug muss der Flugschüler außerdem mindestens einen 3 Stunden dauernden Thermikflug, 10 Flugstunden auf dem Segelflugzeugmuster, mit dem der Streckenflug bewältigt werden soll sowie 20 Starts und 3 Ziellandungen vorweisen können.
Bei einer Ziellandung handelt es sich um eine Landung, bei der man innerhalb einer Strecke von 100 m aufsetzen muss und auf gar keinen Fall vor dieser Vorgegebenen Strecke.
Der Streckenflug wird mit Hilfe von GPS aufgezeichnet. Somit kann anschließend überprüft werden, ob der Flug korrekt absolviert wurde, wenn der Flugschüler ihn geschafft hat. Voraussetzung für einen solchen Streckenflug ist natürlich gutes Thermikwetter.
Die Prüfungsvorbereitung
Nun steht der praktischen Prüfung fast nichts mehr im Weg. Die folgenden Flüge werden wieder fast alle zusammen mit einem Fluglehrer geflogen, da nun verschiedene Flugmanöver geübt werden müssen wie das Rollen, Ziellandungen, der Langsamflug, der Kurvenwechsel und der Seitengleitflug, der dann auch im Endanflug beherrscht werden muss. Beim Seitengleitflug handelt es sich um eine Flugsituation, bei der man das Querruder und das Seitenruder gegenläufig ausschlägt und zwar so, dass das Flugzeug geradeaus weiterfliegt. Sinn dieses Flugzustands ist es, möglichst viel Flughöhe abzubauen, was besonders im Endanflug wichtig sein kann, um nicht über die Landebahn hinauszuschießen.
Verfügt man nun noch über die Mindestanzahl von Starts und Flugstunden sowohl mit als auch ohne Fluglehrer, kann man schließlich zur Prüfung antreten.
Dort werden dann die vor der Prüfung geübten Flugmanöver abverlangt und der Flugschüler muss sowohl alle Regeln genauestens beachten sowie die Sicherheit im Umgang mit dem Flugzeug unter Beweis stellen.
Hat man auch diesen Teil erfolgreich überstanden, erhält man den Luftfahrerschein für Segelflugzeugführer, genannt Glider Pilot License (GPL).